AD(H)S bei Erwachsenen

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) sind neurologische Phänomene, die oft mit Kindheit und Jugend in Verbindung gebracht werden, aber sie können auch im Erwachsenenalter bestehen bleiben. Hier sind einige der Symptome von ADHS/ADS im Erwachsenenalter:

  1. Hyperaktivität: Erwachsene mit ADHS/ADS können immer noch Impulsivität und übermäßige körperliche Unruhe erleben, obwohl dies oft weniger offensichtlich ist als bei Kindern. Bei Erwachsenen äußert sich die Unruhe mehr als innere Anspannung und innere Unruhe. Manche haben auch gelernt, für eine bestimmte Zeitspanne (zum Beispiel eine Stunde) stillzusitzen und müssen danach sofort aufstehen und sich bewegen.
  2. Impulsivität: Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Impulsen, was zu spontanem Verhalten, Problemen in sozialen Interaktionen und Entscheidungsschwierigkeiten führen kann.
  3. Zeitmanagementprobleme: Schwierigkeiten, Termine einzuhalten, Verpflichtungen zu organisieren und Aufgaben rechtzeitig abzuschließen.
  4. Beziehungsprobleme: Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen aufgrund von Impulsivität, Unaufmerksamkeit und Problemen mit der Kommunikation.
  5. Geringes Selbstwertgefühl: Erwachsene mit ADHS/ADS erleben oft ein geringes Selbstwertgefühl und Frustration aufgrund ihrer Schwierigkeiten.
  6. Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit auf Aufgaben oder Aktivitäten zu richten, insbesondere bei langweiligen oder repetitiven Aufgaben.

Wichtig für die Diagnosestellung ist das sogenannte Alterskriterium: Die Symptomatik bestehend aus der Trias Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität muss seit der Kindheit bestanden haben. Bei Erwachsenen berücksichtigt man im Diagnostikprozess daher die Zeugnisse aus der Grundschule und Auskünfte von nahen Bezugspersonen, wie z.B. den Eltern über das Verhalten der Betroffenen in der Kindheit.

Die Diagnose und Behandlung von ADHS/ADS im Erwachsenenalter können eine positive Veränderung bewirken. Hier sind einige Ansätze, die helfen können:

  1. Psychotherapie: Gesprächstherapie und Verhaltenstherapie können helfen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und Impulsivität sowie Probleme mit der Aufmerksamkeit zu bewältigen.
  2. Medikamente: Einige Medikamente, wie Stimulanzien oder nicht-stimulierende Medikamente, können zur Symptomkontrolle eingesetzt werden. Die Auswahl des geeigneten Medikaments sollte in Absprache mit einem Facharzt erfolgen. Die medikamentöse Therapie ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung von AD(H)S.
  3. Selbstmanagementstrategien: Die Entwicklung von Techniken zur Organisation und Zeitmanagement kann die Lebensqualität verbessern.
  4. Soziale Unterstützung: Familie und Freunde können eine wichtige Rolle spielen, indem sie Verständnis und Unterstützung bieten.
  5. Lebensstiländerungen: Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung kann dazu beitragen, Symptome zu lindern.

Die Behandlung von ADHS/ ADS im Erwachsenenalter erfordert eine individuelle Herangehensweise, und die Kombination verschiedener Ansätze kann am effektivsten sein. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit ADHS/ADS erheblich zu verbessern. Es ist wichtig, professionelle Hilfe bei Verdacht auf ADHS/ ADS in Erwachsenenalter zu suchen.

In unserer Praxis können Sie im Rahmen der Sprechstunde abklären, ob bei Ihnen ADHS oder ADS vorliegt. Auch bieten wir Hilfe an in Form von Psychotherapie.

Frau vor einem Notizbuch

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